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Bereits während ich den Plot für mein Kinderromandebüt zu WICHTEL SVERRE - AUF DER SUCHE NACH SEINER GEHEIMEN ZAUBERKRAFT schrieb, kamen mir die Ideen für die Fortsetzungen. Schnell notierte ich mir die Ideen zu Band 2 und 3. Nachdem ich den ersten Teil fertig geschrieben hatte und mitten in der Veröffentlichung steckte, begann ich den Plot für Band 2 sowie das Ende aufzuschreiben. Ich erschuf neue Charaktere und notierte erste Kapitel. Der zweite Teil von WICHTEL SVERRE sollte im Winter spielen und somit hatte ich das Ziel vor Augen die Geschichte für meine Kinder noch vor Weihnachten aufs Papier zu bringen. Nach der Veröffentlichung der ersten Teils bekam ich viele positive Rückmeldungen und stellte fest, dass ich nun eine neue Leserschaft hatte. Nicht nur meine eigenen Kinder, der Sohn meiner Freundin und Illustratorin und die Testleser warteten gespannt auf die Fortsetzung, sondern auch "fremde" Leser. Zugegebener Maßen erhöhte dies dann doch etwas den Druck und meinen Anspruch eine genauso gute zweite Geschichte rund um den Wichtel zu schreiben. Und da war sie wieder kurz da, die ANGST VORM WEIßEN BLATT PAPIER. Ich stellte es mir so einfach vor eine Geschichte, die ich mir doch selbst ausgedacht hatte, EINFACH fortzusetzen. Doch EINFACH war der Start nicht. Denn ich hatte den Anspruch eine genauso abenteuerliche und spannende Geschichte zu schreiben. Die Charaktere der Protagonisten aus Band 1 sollten sich genauso wieder zeigen, wie die LeserInnen sie bereits kennengelernt hatten. Es sollten auch neue Protagonisten hinzukommen und es durfte auf keinen Fall langweiliger. Steckte die erste Geschichte doch voller Spannung. Puh. Doch gar nicht so leicht. Als mein Mann meinte, dass ja nicht selten genau aus diesem Grund, dass es Autoren nicht gelingt, die Geschichte genauso gut fortzusetzen, zweite Teile floppen, wurde ich ehrlicher Weise doch nervös. Doch wer mich kennt, weiß, das ich Dinge, die ich beginne auch zu Ende bringe und schließlich hatte ich all den Kindern versprochen, eine Fortsetzung zu schreiben und ich hatte so Lust auf die neue Wichtelgeschichte.


Also machte ich Folgendes: Ich las mein Buch dreimal selbst. Bei jedem Lesen notierte ich mir typische Redewendungen und Beschreibungen der Protagonisten. Diese schrieb ich auf ausgedruckte Illustrationen aus Band 1. Zudem recherchierte ich, wie sich Sverres Tierfreunde im Winter verhalten und notierte diese Sachinformationen genaustens. Da es mir wichtig ist, dass die Kinder beim Lesen das Gefühl haben, am Ort des Geschehens dabei zu sein, schrieb ich typische Geräusche, Gerüche, Rituale der Winter- und Weihnachtszeit auf. Ich blätterte alte Zeitschriften durch und schnitt mir winterliche Bilder aus. Legte mir Zimtstangen und Weihnachtskekse, die es ja glücklicherweise ab dem Spätsommer zu kaufen gibt, bereit. Schnappte mir bei spätsommerlichen 20 Grad meine Weihnachtstasse und füllte sie mit Tee und hörte erste Weihnachtslieder. Ich überarbeitete den Plot und breitete mehrfach alle Notizen, Ideen, Textschnipsel, Moodboardbilder und meinen Laptop aus und packte alles wieder ein. Ich lauschte dem sommerlichen Vogelgezwitscher und Grillenzirpen im Garten. Es wurde langsam Oktober und dann zog auch noch der November ins Land. Nur noch acht Wochen bis Heilig Abend. Ich musste einfach anfangen zu schreiben, sonst würde es nicht fertig und ich wollte die winterliche und weihnachtliche Stimmung bei uns zu Hause mitnehmen, um stimmungsvolle Kapitel zu schreiben.
Eines Abends, nachdem meine Kinder mich fragten, wie weit ich mit dem Buch sei, antwortete ich: HEUTE ABEND FANGE ICH AN. Und das tat ich dann auch. Drei bis vier Abende, manchmal sogar mehr, schrieb ich. Mal am Esszimmertisch, mal im Arbeitszimmer, mal in meiner Lesecke. Immer mit dabei mein Schreiblicht, das mir meine Freundin geschenkt hatte und das so herrlich weihnachtlich duftete. Am 20.12.2021 setzte ich den letzten Punkt und atmetet glücklich und erleichtert auf. Ich hatte es geschafft. Das zweite Buch war fertig geschrieben. Zwar hatte ich meinen eigenen abendlichen Weihnachtsrituale über Board geworfen und bis Heilig Abend nicht einen einzigen Weihnachtsfilm gesehen. Doch fühlte es sich nicht weniger weihnachtlich als sonst an. Es war eine ganz besondere Vorzweihnachtszeit, die ich in meinem Schreibwahn mit meinem Wichtel Sverre und seinem zweiten Abenteuer verbrachte. In den Weihnachtsferien las ich meinen Kindern die Geschichte vor und sie waren begeistert. Nun hoffe ich sehr, dass auch alle anderen LeserInnen, wenn wir das Buch veröffentlichen, begeistert sind. Nun steht die Korrektur an und vieles mehr, was das Selfpublishing mit sich bringt. Den Plot für Band 3 habe ich bereits im Groben stehen und ich möchte die Geschichte gerne im Sommer schreiben. Ob es mir gelingt, werde ich euch natürlich berichten. Sollte sich bis dahin wieder mal die Angst vorm weißen Blatt Papier blicken lassen, weiß ich ja mittlerweile, was zu tun ist:
SCHREIBEN, WAS DAS ZEUG HÄLT!
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Während ein weißes Blatt Papier im Deutsch-Leistungskurs und Studium noch einen kurzen Angstmoment, nicht auf Anhieb die passenden Worte zu finden, ausgelöst hat, fülle ich es heutzutage leidenschaftlicher mit meinen Worten denn je.
Ich habe mir quasi selbst beigebracht, beim Schreiben weniger zu denken. In meine Worte, die während des Schreibens aufs Papier fließen, zu vertrauen. Weniger das Ziel eines von Beginn an perfekt formulierten Satzes vor Augen zu haben, sondern meine Ideen und Gedanken aufs Papier zu bringen. Worte weg radieren oder gar das Blatt zerknüllen und von vorne anfangen, kann man doch immer noch. Hauptsache es findet sich ein Anfang!


So hat mein "unperfektes" Draufloskritzeln eine neue Leidenschaft entfacht - das Schreiben. Einen Anfang, den ich jederzeit ändern kann. Einen Anfang für die Geschichte des Kamufflons. Einen Anfang für die kleine Anna und den kleinen Paul. Einen Anfang für das kleine Immergrün. Einen Anfang für Wichtel Sverre. Einen Anfang für neue, noch geheime Projekte...


Eigentlich bin ich ein Morgenmensch und kann so gegen 9 Uhr mit einer Tasse Kaffee am besten arbeiten und schreiben. Seitdem unser Jüngster geboren wurde und wir einige Lockdowns hinter uns haben, hat sich meine Schreibzeit in den Abend verlagert. Mein liebster Schreibmoment ist dieser:

Wenn der Kamin knackt und das Feuer lodert. Stille im Haus einkehrt. Dann räume ich die letzten Spielsachen und Dinge, die in mein Blickfeld fallen könnten, zur Seite. Wische letzte Essensreste vom Tisch und den letzten Tropfen vom umgekippten Wasserglas beim Abendbrot auf. Packe mein Notizbuch oder den Laptop aus. Zünde mir ein paar Kerzen an und setze mich. Atme einmal tief durch und schreibe.

Ich liebe es!
Manchmal kommt nochmal eines meiner Kinder die Treppe runter und fragt: "Was machst du Mama? Schreibst du am Buch?" und wenn ich dann antworten kann: "Ja und morgen lese ich euch die Geschichte weiter vor!" - Dieser Moment ist unbezahlbar schön und lässt mich dann noch schneller in die Tasten hauen.
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AutorenbildClaudia Höwing
Diese Woche wurde das Kamufflon zwei Jahre alt. Mich persönlich begleitet das Kamufflon ja schon seit Kindheitstagen, da meine Mama dieses Wort oft benutzt hat. Ob es eine eigene Wortschöpfung oder einfach abgewandelt ist, ich weiß es nicht. Das Kamufflon als Kinderbuchfigur existiert bereits seit sieben Jahren. Denn bereits fünf Jahre vor der Veröffentlichung meines ersten Kinderbuches, stand das Kamufflon fix in meinem Manuskript. Was sich daraus entwickeln würde, hätte ich damals nicht zu träumen gewagt.

Von nix kommt nix und ohne Fleiß kein Preis und vielleicht auch eine Portion Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, womöglich aber auch das Traumtanzen in Perfektion zu beherrschen - ich denke all diese Faktoren haben in Summe dazu beigetragen, dass ich mittlerweile als Kinderbuchautorin stolz auf meine Kamufflon-Welt schaue. Angefangen FÜR MEINE KINDER, schreibe ich mittlerweile für ALLE KINDER DA DRAUßEN. Was für ein wunderbares Gefühl, wenn Kinder das Kamufflon kennen und sich freuen, wenn ich ihnen aus dem Buch vorlese. Wie stolz manche Kinder berichten, dass das Bilderbuch in ihrem Zimmer steht, dass sie es geschenkt bekommen haben oder aber, dass sie es im Buchladen entdeckt haben. Die begeisterten Augen, wenn ich mit meinem Kamufflon-Welt-Lastenrad durch den Ort radel. Wenn wieder einmal ein Kind fragt, wann ich ENDLICH Teil 3 vom Kamufflon schreibe oder aber, ob es das Stofftier auch zu kaufen gibt. All diese Momente lassen mein Herz höher schlagen. Dann wird mir warm im Bauch und ich freue mich so wahnsinnig, dass all diese Kinder Spaß beim Lesen haben und Teil dieser Kamufflon-Welt sind.



Zu Studienzeiten haben ich immer mal so daher gesagt: "Irgendwann schreibe ich mal ein Buch!". Dabei dachte ich ehrlicherweise an einen lustigen Erwachsenenroman. Wer weiß, vielleicht schreibe ich so einen eines Tages auch mal. Ich bin nun allerdings sehr glücklich darüber, dass ich Kinderbücher schreibe. Die Zeit meines Autorinnendaseins im Selfpublishing wird zunehmend mehr. Ich halte Lesungen, habe feste Schreibzeiten, erarbeite Marketingkonzepte, schreibe neue Kinderbücher, nehme an Kinderbuch-Workshops teil, bewerbe mich für Buchpreise, pflege eine Website und Social-Media-Kanäle, gebe Buchtipps, schreibe einen Blog und lebe meine Liebe zur Kinderliteratur. Darüber bin ich sehr froh und sehr dankbar dafür, dass ich mein Autorinnendasein so ausleben kann.


Und nun starten das kamufflon und ich erstmal mit einem Sekt ins Wochenende!

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