Während ein weißes Blatt Papier im Deutsch-Leistungskurs und Studium noch einen kurzen Angstmoment, nicht auf Anhieb die passenden Worte zu finden, ausgelöst hat, fülle ich es heutzutage leidenschaftlicher mit meinen Worten denn je.
Ich habe mir quasi selbst beigebracht, beim Schreiben weniger zu denken. In meine Worte, die während des Schreibens aufs Papier fließen, zu vertrauen. Weniger das Ziel eines von Beginn an perfekt formulierten Satzes vor Augen zu haben, sondern meine Ideen und Gedanken aufs Papier zu bringen. Worte weg radieren oder gar das Blatt zerknüllen und von vorne anfangen, kann man doch immer noch. Hauptsache es findet sich ein Anfang!
So hat mein "unperfektes" Draufloskritzeln eine neue Leidenschaft entfacht - das Schreiben. Einen Anfang, den ich jederzeit ändern kann. Einen Anfang für die Geschichte des Kamufflons. Einen Anfang für die kleine Anna und den kleinen Paul. Einen Anfang für das kleine Immergrün. Einen Anfang für Wichtel Sverre. Einen Anfang für neue, noch geheime Projekte...
Eigentlich bin ich ein Morgenmensch und kann so gegen 9 Uhr mit einer Tasse Kaffee am besten arbeiten und schreiben. Seitdem unser Jüngster geboren wurde und wir einige Lockdowns hinter uns haben, hat sich meine Schreibzeit in den Abend verlagert. Mein liebster Schreibmoment ist dieser:
Wenn der Kamin knackt und das Feuer lodert. Stille im Haus einkehrt. Dann räume ich die letzten Spielsachen und Dinge, die in mein Blickfeld fallen könnten, zur Seite. Wische letzte Essensreste vom Tisch und den letzten Tropfen vom umgekippten Wasserglas beim Abendbrot auf. Packe mein Notizbuch oder den Laptop aus. Zünde mir ein paar Kerzen an und setze mich. Atme einmal tief durch und schreibe.
Ich liebe es!
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